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Malik Müller

Frauen holen sensationell Silber

Als Aussenseiter reisten die Diepoldsauerinnen am vergangenen Wochenende nach Kirchdorf (AUT) um dort den EFA Women’s Indoor Championscup der Frauen zu bestreiten. Dabei konnte man das Halbfinale gegen das Heimteam aus Nussbach für sich entscheiden und ins Finale vorstossen. Nach dem erstmaligen Finaleinzug eines Schweizer Frauenteams seit 18 Jahren wartete im Finale Seriensieger Dennach, der jedoch schlussendlich eine Nummer zu gross war.


Etwas überraschend musste der Gegner auf die österreichische Nationalangreiferin Marlene Hieslmair verzichten, die beruflich verhindert war. Somit musste der Gegner, genau wie die Rheininslerinnen mit nur einem gelernten Angreifer auflaufen, was die Siegchancen von Diepoldsau deutlich erhöhte. Es entwickelte sich von Beginn weg ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem sich keines der beiden Teams absetzen konnte. Gegen Satzende hin konnte das Diepoldsauer Team jedoch die leichte Startnervosität abschütteln und begann sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Mit 11:9 konnten sie sich schlussendlich den Startsatz sichern. Der österreichische Meister schlug jedoch postwendend zurück und stellte die Sätze auf 1:1. Auch im weiteren Verlauf der Partie schenkten sich die gegenüberstehenden Teams nichts. Diepoldsau agierte jedoch leicht abgeklärter, der Gegner wirkte nicht so abgeklärt, wie man ihn eigentlich in seiner Stammformation kennt. So konnte Diepoldsau dank zwei weiteren knappen Satzresultaten eine 3:1 Satzführung erspielen. Mit dem Rücken zur Wand bäumte sich Nussbach jedoch nochmals auf und konterte mit einem klaren 11:7. Nun war jedoch wieder das Heimteam an der Reihe. Mit demselben Satzresultat erzwangen sie den fehlenden letzten Satz und konnten den gross umjubelten Sieg feiern.


Durch die Finalqualifikation war das Ziel von einer Medaille bereits mehr als erfüllt und Diepoldsau konnte am Sonntag im Final gegen den Dominator der letzten Jahre, den TSV Dennach, befreit aufspielen. Dies merkte man den Rheintalerinnen auch deutlich an. Angeführt von einer äusserst druckvoll agierenden Tanja Bognar war es der Aussenseiter, welcher im Finale den ersten Satz mit 11:9 für sich entscheiden konnte. Ausschlaggebend für diesen Teilerfolg war sicher auch die Zuspielleistung. Während beim Gegner viele Bälle nicht optimal am Netz vorne waren, konnte die Abwehrreihe um Captain Jamie Bucher, die im Vergleich zum Samstag auf ihrer Stammposition in der Mitte auflief, die Bälle ein ums andere Mal perfekt auflegen.

Dennachs Trainer Jogi Bork, konnte seine Mannschaft taktisch anschliessend besser einstellen. Der Deutsche coachte 2019 die Diepoldsauer Herren zum Schweizermeistertitel und war ebenfalls langjähriger Co-Trainer der Frauennationalmannschaft. Dadurch wusste er genau um die Stärken und Schwächen der Rheininslerinnen. Vermehrt konnte der Kontrahent mit Bällen im Halbfeld punkten und stabiliserte sich auch in der Defensive durch einen Wechsel. Spätestens nach dem Satzausgleich kam der Dennacher Express, angeführt von seinen beiden Routiniers Sonja Pfrommer und Anna-Lisa Aldinger, nun entgültig ins Rollen. Der mutige Auftritt in den ersten beiden Sätzen kostete die Diepoldsauerinnen viel Kraft und so schlichen sich auch vermehrt Unkonzentriertheiten in das Diepoldsauer Spiel. Mit 7:11, 4:11 und 7:11 wurde der Titelverteidiger seiner Favoritenrolle doch noch gerecht und holte sich den Titel insgesamt zum achten Mal.


Die Diepoldsauerinnen haben damit abermals bewiesen, dass sie international zu den Topteams dazugehören, für ganz nach oben aber doch noch ein paar Prozente fehlen. Trotzdem kann die Mannschaft stolz auf ihren Auftritt sein und die gewonnene Silbermedaille feiern. Spätestens an der Schweizermeisterschaft zuhause in Diepoldsau, soll sie jedoch wieder in Gold glänzen, wenn es nach den Spielerinnen geht.


Foto von Wolfgang Benedik

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