Ziemlich genau vor 10 Jahren holte sich Diepoldsau gegen Oberentfelden in einem hochspannenden Finale den letzten Titel im Schweizer Cup. Am vergangenen Wochenende standen sich die beiden Teams erneut im Endspiel gegenüber. Dabei gelang es Diepoldsau mit einer überzeugenden Leistung doch noch einen Titelgewinn zu feiern.
Dabei spielte vor allem die Routine eine grosse Rolle. Auf finalunwürdigem Terrain kamen die Rheintaler besser zurecht als der Gegner. Der Boden war extrem uneben und zusätzlich tief. Die Bälle sprangen so schlecht, dass man gezwungen war, mit dem Nassball zu spielen. Kaum ein indirektes Zuspiel sprang normal schlagbar vom Boden auf. So war früh klar, dass dieses Spiel nicht durch guten Faustballsport, sondern durch Wille und Kampfgeist entschieden wird.
Diepoldsau spielte von Beginn weg mit einer vorgezogenen X-Formation, um dem Gegner die Möglichkeit von kurz gespielten Bällen wegzunehmen. Dies fruchtete gleich in den ersten beiden Sätzen. Weil Muckle im Gegenteil zu seinem Gegenüber fast mit jeder Angabe punktete und Diepoldsau doch den ein oder anderen Ball entschärfen konnte, gewann man die ersten beiden Sätze souverän mit 2:0. Im dritten Satz kam Tremp für Eggert in die Partie. Dieser Wechsel fruchtete allerdings überhaupt nicht, denn der Jüngste im Diepoldsauer Team kam nicht wie gewünscht ins Spiel. Doch weil Muckle an der Angabe weiterhin fehlerfrei mit enormem Druck servierte, brachte man den Satz doch noch ins Trockene.
Anschliessend kam Schoch für Tremp in die Partie und auch Ziereisen bekam seinen Einsatz. So war der vierte Satz dann wieder eine klare Sache. Die Rheininsler gingen früh in Führung und behaupteten diese bis zum Satzende.
Mit der drohenden Niederlage bäumte sich Oberentfeldens Swen Aebersold ein letztes Mal auf und servierte im fünften Satz stark. So entwickelte sich eine Angabenschlacht, bei der die beiden Teams abwechselnd punkteten. Beim Stand von 14:14 war es aber Diepoldsau, dass aufschlagen durfte. Muckle blieb ein letztes Mal cool und verwandelte seine letzte Angabe zum Titelgewinn.
Ein besonderer Titel war es vor allem für Abwehrspieler Paolo Columpsi. Der Abwehrspieler stiess 2019 zum Fanionteam dazu. Schon während der Saison hat Columpsi den Rücktritt aus der ersten Mannschaft bekannt gegeben. Mit dem Cupsieg in der letzten Begegnung holte sich Columpsi auch noch den letzten nationalen Titel, der ihm noch gefehlt hatte.
Nun ist die Feldsaison 2023 definitiv abgeschlossen. Für die Spieler steht jetzt erstmals neue Energie tanken auf dem Programm. Denn schon bald geht wieder die Vorbereitung auf die Hallensaison los.
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